SSB - Amateurfunk  
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Der Kenwood TS-480 mit seiner separat installierbaren Frontplatte ist sicher eine sehr gute Wahl: Leicht bedienbar und großsignalfest.
(Der Kenwood TS 50, der KAYA rund um die Welt begleitete und noch immer einwandfrei arbeitet, wird leider nicht mehr hergestellt)

Das Basisgerät sollte möglichst in der Nähe der Batterien installiert werden:
Kurze Stromzuleitungen (mit nicht zu dünnen Querschnitten) vermeiden Probleme.
Eine Vertikalantenne mit 5/8 der bevorzugt verwendeten Wellenlänge ist für weltweiten Funkverkehr optimal (flachster Abstrahlwinkel).
Also für das meist verwendete 20m-Band (14,313 MHz INTERMAR) ca. 13m. Aber 10m Länge ist mit Tuner noch eine gute Lösung.
Kürzere Antennenlängen ergeben schlechte Wirkungsgrade für die niedrigen Frequenzen: Das 3,6 MHz Amateurband bzw. das 4 MHz Marineband wird im Nahverkehr oft verwendet. Wir haben mit dem isolierten Achterstag rund um die Welt sehr gute Erfahrungen gemacht.
Die Peitschenantenne am Heck bringt eventuell einen geringfügigen Gewinn, den ich aber für vernachlässigbar halte. Empfehlenswert ist ein Automatik-Tuner.
Denn die Praxis zeigt, dass man auf See oft sehr schnell zwischen verschiedenen Frequenzen wechseln muss.
Über Automatiktuner (ebenso wie über Antennen) wird viel geschrieben, meist nicht von Fachleuten: Die Tuner sind besser als ihr Ruf, ebenso wie das isolierte Achterstag!
Oft benötigen die Tuner außer dem HF-Coax-Kabel ein Steuerkabel für den Tune-Vorgang, der von Transceiver gestartet wird. Wir haben mit dem SGC-230 Smartuner sehr gute Erfahrungen gemacht.
Der SGC-230 braucht kein Steuerkabel, er misst die Frequenz und das Stehwellenverhältnis der ankommenden HF und stimmt automatisch ab. Statt einen Knopf zu drücken muss man also nur in das Mike sprechen.
Die letzten Einstellungen werden automatisch gespeichert, so dass bei Frequenzwechseln innerhalb der meist benutzten Frequenzbänder nicht neu abgestimmt werden muss.
Der SGC-230 funktioniert an jedem 100-Watt-Kurzwellensender.

Der
Icom AT-130 ist dagegen in der Bedienung aufwändiger.



 

Der Tuner sollte möglichst im Schiffsinnern so nahe wie möglich am unteren Isolator des Achterstags installiert werden (die Geräte sind nicht (!) wirklich wasserdicht).
Falls der untere Isolator des Achterstags auf der Höhe des Geräteträgers sitzt, sollte der Tuner (gut gegen seewasser geschützt) auf dem Geräteträger montiert werden.
Die Speiseleitung vom Tuner zum unteren Isolator sollte so kurz wie möglich sein und darf nicht (!) abgeschirmt werden (sie ist Teil der strahlenden Antenne).
Für die Antennen-Installation ist das Manual des SGC-230 Smartuner sehr zu empfehlen. Nur in einem Punkt bin ich anderer Meinung als die Firma SGC, die vermutlich aus rechtlichen Gründen sehr vorsichtig ist:
Der untere Isolator des Achterstags sollte so weit wie möglich unten angebracht sein, um die strahlende Zuleitung zum Tuner so kurz wie möglich zu halten.
Es ist oft vorgekommen, dass jemand an das Achterstag fasste, während ich sendete. Alle haben es überlebt, bzw. haben es nicht gemerkt.
Man kann das strahlende Achterstag in Griffhöhe problemlos mit einem Schlauch isolieren, ohne die Strahlungseigenschaft zu beeinträchtigen.

Der obere Isolator sollte mindestens 1m Abstand vom Masttop haben.

Die Coax-Leitung zwischen Tuner und Transceiver kann beliebig langes RG 58 sein (das dicke RG-213 ist auf Kurzwelle definitiv nicht nötig, auf UKW macht es Sinn).
Die Leitung sollte am transceiverseitigen Ende zu einer Spule von ca. 10-15 cm Durchmesser mit 10-20 Windungen aufgerollt sein.
Die Erdleitung wird mit dem Tuner verbunden, nicht (!) mit dem Transceiver.

Das Erdsystem ist neben Antenne und Funkgerät wichtigster Bestandteil der Funkanlage. Auf einem Metallboot problemlos und optimal, auf einem GFK-Boot nur mit Schwierigkeiten zu realisieren.
Schlecht, aber einfach zu installieren sind "Erdschwämme".
Gut funktionieren sollten großflächige Auskleidungen des Rumpfes mit Metallfolie (Drahtnetz).
Es ist kein galvanischer Kontakt zum Wasser nötig. Aber große Fläche bzw. räumliche Ausdehnung.

Ganz entscheidend ist ein minimierter Übergangswiderstand zwischen Erdsystem und Erdleitung zum Tuner.

     
Impressum   letzte Änderung : 09.10.2013 Copyright Rüdiger Hirche  
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